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Der Krieg in der Ukraine streut weiter Sand ins Getriebe der Autohersteller

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Gerade als es schien, dass die Dinge nach zwei Jahren der Unterbrechungen wieder zur Normalität zurückkehren, werden die Automobil-Lieferketten von einem weiteren Problem getroffen. Während der Covid-19-Pandemie war der Autobau eine der Branchen, die von der Verknappung bei Halbleitern schwer getroffen wurde. Jetzt behindert der Mangel bei Kabelbäumen die Produktion weiter. Autohersteller in Europa beschaffen bis zu 15 % dieser kritischen Teile aus der Ukraine. Auch wenn das Land versucht, die Produktion inmitten andauernder russischer Angriffe aufrechtzuerhalten, deckt der Ausstoß die Nachfrage bei weitem nicht.

Das irische Unternehmen Aptiv und das deutsche Unternehmen Leoni versuchen, den Ausfall bei ihren ukrainischen Werken durch Verlagerung der Produktion in andere Länder wie Serbien und Rumänien und die Einführung von Nachtschichten auszugleichen. Nexans und Fujikura sind ebenfalls wichtige Kabelbaumlieferanten, die mit Unterbrechungen in ihren Betriebsstätten im vom Krieg getroffenen Land zu kämpfen haben.

Kabelbäume sind eine wichtige Komponente im elektrischen System eines Autos. Mangelnde Verfügbarkeit betrifft bereits Autohersteller weltweit und zwingt sie, die Produktion einzuschränken oder sogar vorübergehend einzustellen. Prognosen vor dem Krieg rechneten damit, dass in diesem Jahr 84 Millionen Fahrzeuge weltweit vom Band laufen. Angesichts der aktuellen Krise sind die Aussichten inzwischen mit weniger als 82 Millionen und einer geringen Wahrscheinlichkeit der Erholung auf Vor-Covid-Quoten noch 2023 weit düsterer.